Wo heute der beschauliche Ort Heiligenbronn liegt, befand sich einst ein sumpfiges Gelände, durchzogen von zahlreichen Quellen und Bächen. Einer dieser Quellen wurde bereits im 14. Jahrhundert eine heilende Wirkung zugeschrieben – und so begann die Geschichte dieses besonderen Ortes. Immer mehr Menschen kamen, um an der „heiligen Quelle“ Trost und Heilung zu finden. Der Name Heiligenbronn – heiliger Brunnen – war geboren. Ein erster Bildstock wurde errichtet, und der Ort entwickelte sich zum beliebten Wallfahrtsziel.
Heiligenbronn, ein Teil der Ortschaft Salzstetten, wurde erstmals 1356 urkundlich erwähnt. Heute ist der Wallfahrtsort insbesondere durch die barocke Wallfahrtskirche "Zur Schmerzhaften Mutter Gottes" bekannt, deren umfassende Innenrenovierung im Jahr 2000 abgeschlossen wurde.
Besucherinnen und Besucher können nicht nur die Kirche besichtigen, sondern auf Anfrage auch an einer spirituellen Kirchenführung teilnehmen. Sr. Martina Küting – Mitglied der Ordensgemeinschaft der „Schwestern der Hl. Maria Magdalena Postel“ – lebt im benachbarten kleinen Klösterle, dem ehemaligen Pfarrhaus. Mit großer Hingabe betreut sie die Kirche, empfängt Pilger und führt sie durch die Geschichte und Symbolik der Kirche. Besonders eindrucksvoll ist ihre Deutung des Altar- und Gnadenbildes, das zentrale Lebensfragen berührt.
Ein stiller Rückzugsort ist der Gebetsgarten, der direkt zur Wallfahrtskirche gehört. Bis etwa 1900 war er der Friedhof von Lützenhardt. Im Jahr 1891 gestalteten die Franziskanerinnen von Heiligenbronn-Schramberg das Gelände zu einem Park der Stille und Meditation um. Der Garten wurde mit einer Lourdesgrotte, einem Wegkreuz, einem Bildstock mit dem Geißelheiland und 14 Kreuzwegstationen ausgestattet.
Dank des Engagements des Freundeskreises der Wallfahrtskirche Heiligenbronn-Waldachtal konnten stark verwitterte Kreuzwegstationen restauriert und neugestaltet werden. Josef Müller aus Talheim, unterstützt von Reiner Michael und Michael Walz, schuf nach historischen Vorlagen neue Kreuzwegbilder und erneuerte das zentrale Wegkreuz grundlegend.